Dieses Wanderung führt Sie von Kerns über Flüeli-Ranft, der Geburts- und Wirkungsstätte von Niklaus von Flüe (Bruder Klaus), nach St. Niklausen und über Halten zurück nach Kerns.
Die Wanderung beginnt bei der Post Kerns. An der Hausecke finde Sie die gelben Wanderwegtafeln. Ich folge der Tafel «Flüeli-Ranft». Nun geht’s durch die Sidernstrasse und weiter zu den nächsten Wegweisern, stets mit der Aufschrift «Flüeli-Ranft». Nach der Deponie Chalcherli führt ein kleiner Pass zur Wandelen, dann marschieren Sie querfeldein und später auf einem Strässli nach Chäppeli. Bald erreichen Sie die Hohe Brücke, die Grenze zwischen Kerns und Sachseln.
Tief und unpassierbar ist die Ranftschlucht, welche die Melchaa auf ihrem Weg vom Melchtal in den Sarnersee gefressen hat. Während Jahrhunderten mussten die Menschen diese Barriere umgehen oder auf gefährlichem, mühsamem Weg hinunter- und auf der anderen Seite hinaufsteigen. Die Schlucht ist mit einem berühmten Namen verbunden: Niklaus von Flüe, der Friedensstifter, ist in Flüeli-Ranft geboren und ging später in die Schlucht, wo er einsam lebte. Niklaus von Flüe ist eine der wirkungsmächtigsten Leitfiguren der Schweizer Geschichte. Kapellen auf beiden Seiten der Schlucht erinnern an den berühmten Heiligen.
Erst 1893 wurde die erste Brücke über die Melchaa gebaut. Die heutige ist 30 Meter lang und überspannt 100 Meter über dem Fluss die Schlucht. Die «Hohe Brücke» zwischen Kerns und Flüeli-Ranft ist die höchste gedeckte Holzbrücke Europas.
Nach der Hohen Brücke sind Sie rasch im Flüeli. Vom Wohnhaus, wo Niklaus von Flüe als Bauer, Familienvater und Ratsherr lebte, führt ein asphaltierter Weg in den Ranft hinunter. Statt diesen benützen Sie den gekiesten, offiziellen Wanderweg. Sie finden ihn dank dem grossen Wanderwegweiser auf dem Hauptplatz. Er weist Richtung Stans. Zusätzlich weisen die grünen Nummern 4 (Jakobsweg), 2 (Trans Swiss Trail) und 571 (Bruderklausenweg) den Weg. Bis St. Anton halten Sie sich nun an diese Wegweiser.
Hinter der Ranftkapelle geht es auf einem Fussgängersteg über die Melchaa. Der Weg führt hinauf an der Müslikapelle vorbei zur Kirche St. Niklausen. Der freistehende Glockenturm sowie das Innere der Kirche mit mittelalterlichen Fresken und die bäuerlich-barock bemalte Walmdecke sind sehenswert. In St. Niklausen haben Sie die Möglichkeit, ins Postauto zu steigen und die Wanderung um eine gute Stunde zu verkürzen.
Bald nach dem Dominikanerinnen-Kloster Bethanien können Sie auf der Egg die traumhafte Aussicht über das Sarneraatal und auf den Sarnersee geniessen. Eine Abkürzung würde über Schärpfi direkter zum Burgholz führen. Bei der Kapelle St. Anton verlassen Sie den mit grünen Klebern markierten SchweizMobil-Weg und steigen übers Burgholz zum Dorf Kerns ab.